Der Fall des Herrn H.

Ich hab‘ ja eine Weile überlegt, ob ich mich an der Meinungsschlacht um Ulli Hoeneß, seine Steuern, seine Gerichtsverhandlung und Verurteilung anschließe.
Letztlich hat das Urteil den Ausschlag gegeben mich hier (auch ohne Rücksprache) zu melden.

Viele sehen Hoeneß eher als Hohness und machen sich auf YouTube lustig .. okay der Song ist jetzt auch schon etwas älter und zugegeben immer noch gut, aber gemessen an Personen wie Peter Hartz (kennt den noch jemand?) oder Mr. Post himself ist der Fall Hoeneß bzw. das Urteil dazu in meinen Augen doch ein wenig heftig.
Natürlich geht es hier um Unsummen, aber mich beschäftigt eher die Frage – und ab hier lasse ich einfach mal meine Gedanken ohne Gewähr umherstreifen – müssen Gelder in Deutschland versteuert werden, die hier gar nicht transferiert wurden – nur weil man deutscher Staatsbürger mit hiesigem Hauptsitz ist?
Das Geld bzw. der Gewinn selbst hat doch mit dem deutschen Staat nix zu tun. Letztlich muß ich doch auch keinen Zoll für Dinge bezahlen, die ich im Ausland kaufe, aber eben nicht nach Deutschland einführe?!
… und warum werden beim Hoeneß eigentlich so viele nichtgezahlte Steuern im Strafmaß angerechnet?
Sollten bei Selbstanzeige die offenen Steuern vor 2006 nicht pauschalisiert werden?
Diese Fragen implizieren so viele Folgefragen, das dieser Fall eher an ein Exempel als an Gerechtigkeit erinnert … aber mit Gerechtigkeit ist es ja in Gerichtssälen ja so eine Sache. Vor Gericht (ausser vor dem jüngsten Gericht vielleicht) wird ja, wie allgemein bekannt, Recht gesprochen und nicht Gerechtigkeit geübt.

Daher – mein ehrliches Bedauern Herr Hoeneß … andererseits waren Sie mit ihren Urteilen gegenüber anderen ja auch nicht gerade zimperlich … ich erinnere nur an den Fall Christoph Daum … war’s vielleicht doch Gerechtigkeit?

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Gastautor, Redakteur und Querkopf
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