Das Surface Pro 3 im täglichen Umgang

Jetzt habe ich mein Surface Pro 3 schon zwei Wochen und will nach den ersten Eindrücken nun noch einige weitere Vorzüge und Nachteile beschreiben, die mir in den 14 Tagen im Umgang mit dem Gerät aufgefallen sind.

Hauptsächlich werde ich das Surface mit meinem 2011er MacBook Air 11 vergleichen – nicht was die Leistungsdaten abgeht, da ist das MacBook Air hoffnungslos unterlegen – sondern der Vergleich wird sich vor allem auf den alltäglichen Umgang mit dem Gerät beziehen. Ebenso wenig wie man die Leistung der beiden Geräte vergleichen kann, ist es auch nicht wirklich sinnvoll die beiden unterschiedlichen Betriebssysteme (Mac OS X 10.9 vs. Windows 8.1 Pro) zu vergleichen. Daher werde ich auch diesen Vergleich außen vor lassen.

Aber kommen wir zu den Details. Beginnen wir mit Größe und Gewicht: Bedingt durch die unterschiedlichen Formate beider Bildschirme – ungewöhnliche 3:2 beim Surface und 16:9 beim MacBook Air – haben beide auch unterschiedliche Maße, die jeweils relativ gering vom DIN A4 Formats abweichen. Das Surface Pro 3 ist nahezu identisch mit den Maßen eines DIN A4 Blattes und nur um wenige Millimeter kleiner, im Gegensatz zum MacBook Air, das ca. 1 cm breiter an der langen Kante, aber dafür gut 1 cm kürzer an der kurzen Kante gegenüber dem Surface und dem DIN A4 Blatt ist.

Beim Gewicht ist bis auf wenige Gramm ist k(aum )ein Unterschied zwischen dem 11,6 Zoll MacBook Air und dem Surface Pro 3. Beide wiegen zwischen 1.000 und 1.100 Gramm. Für mich ist der Unterschied in der Tasche also völlig unerheblich.

Auch bei der Akkulaufzeit – für mich ein zweites wichtiges Kriterium bei mobilen Geräten – ist bei beiden Vergleichsgeräten geringe Unterschiede. So viel kann ich aus der 14-tägigen Nutzererfahrung in Bezug auf die Standby-Zeiten zum Surface noch nicht sagen, subjektiv betrachtet habe ich das Gefühl, daß das Apple-Produkt im Standby-Modus nicht so viel Kapazität verliert, wie das Surface. Dafür scheint das Surface eine längere Laufzeit bei aktiver Nutzung zu haben, als das MacBook Air. Das neueste Modell des MacBook Air hat laut Angabe des Herstellers keine wesentlich verbesserte Akkulaufleistung als der mir zur Verfügung stehende Gerät von 2011. Der große Unterschied fällt beim Laden auf, wobei sich die Ladezeiten momentan nicht vergleichen lassen. Zum einen, weil ich selten warte bis der Akku nahezu komplett leer ist. Zum anderen liegt es daran, daß sich beim Ladegerät des Surface nicht erkennen läßt, wann der Akku komplett geladen ist. Bei vielen Geräten erlischt die Anzeige (LED), wenn der Akku voll ist oder ändert – wie bei Apple-Produkten – die Farbe der Anzeige (von orange auf grün). Beim Surface hingegen, leuchtet eine weiße LED/Lampe sobald das Ladegerät an das Tablet angesteckt wird und erlischt weder, noch ändert es die Farbe. Das ist in zweierlei Hinsicht ein wenig ärgerlich, da man eben nicht mal eben mitbekommt, das man das Surface vom Stromnetz trennen kann, zum anderen ist das weiße Licht übermäßig hell, so daß in der Nacht immer einen Teil des Raumes ausgeleuchtet ist – und das eben leider dauerhaft. Eventuell liegt hier aber auch ein Fehler am Ladegerät selbst vor, der ein automatisches Abschalten der Leuchte bei vollem Akku verhindert. Hier werde ich wohl noch recherchieren müssen, da mich solch kleine Problemchen fuchsig machen. Allerdings kenne ich das „Ausleuchten“ nächtlicher Räume in abgeschwächter Form von den Ladegeräten auch schon von den Apple Ladegeräten, da die grüne LED gefühlt heller leuchtet als das orange während des Ladens.

Wesentlich größere Unterschiede zwischen beiden Geräten werden beim Bildschirm und der Auflösung deutlich. Nicht nur wegen des ungewöhnlichen Seitenverhältnisses ragt das Surface hervor. Die Auflösung des 12 Zoll Displays liegt bei 2160 x 1440 Bildpunkten – im Gegensatz zu der eher einfachen Auflösung von 1366 x 768 Pixeln des 11,6 Zoll kleinen Apple-Displays. Doch diese hohe Auflösung, die äußerst brillant ist, birgt auch einige Nachteile. Vor allem bei älteren bzw. nicht angepaßten Programmen (z.B. der Windows Standard-Installer) wirkt das Fenster arg verwischt. Aber auch viele Graphiken auf vielen Internetseiten verlieren deutlich an optischer Qualität. Ein kleiner weiterer Nachteil ist auch, wenn man eine ganze Weile mit dem Surface gearbeitet hat, und dann auf einen anderen Rechner bzw. Monitor wechselt, wirkt selbst eine Full-HD Auflösung auf knapp 22 Zoll, verschwommen und unscharf. Mit der Zeit habe ich mich dran gewöhnt, mich daran gewöhnen zu müssen und nutze daher hauptsächlich nur noch das Surface. Was jedoch wirklich anstrengend ist, ist das Arbeiten mit dem Surface auf virtuellen Rechnern. Hier wird die Auflösung gnadenlos von der virtuellen Maschine übernommen und 1:1 dargestellt. Kleine Icon bin ich ja noch gewohnt, aber eine Schriftgröße von 8 – 10 Punkten ist schwierig zu erkennen – auch wenn sie gestochen scharf dargestellt wird. Die Lösung: die virtuelle Maschine läuft auf einem separatem Zweitmonitor, der mit einer Auflösung von 1680 x 1050 Bildpunkten läuft (Format 16:10) … aber das nur am Rande.

Man könnte sich jetzt fragen, warum habe ich dann so viel Geld für ein Gerät ausgegeben, das kaum besser ist, als das Gerät das es ersetzen soll und das ja auch noch nicht so alt ist. Die Frage habe ich mir auch gestellt. Ich glaube letzten Endes war es nur das Versprechen hier im Blog, mir das Surface Pro 3 zu holen, wenn ich die Amazon Fire TV Box nicht rechtzeitig testen kann …

Da mir ja noch etwas Zeit bleibt, bis Amazon die TV Box liefert, werde ich bestimmt noch einige Berichte zum Surface und der genutzten Software (z.B. Office 365) schreiben können.

In diesem Sinne – bis später!

About Ray

Gastautor, Redakteur und Querkopf
This entry was posted in Meinung, Technology, Tests and tagged , , , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.