Vattenfall den Stecker ziehen. Und dann?

Morgen steht also ein Volksentscheid in Berlin an.
Das Stromnetz soll wieder den Berlinern gehören.
Hört sich doch erst mal gut an. Schön Vattenfall den Finger zeigen.
Hat ja in Hamburg auch geklappt.
Und jeder rechnet jetzt damit, dass danach auch der Strom billiger wird. Und alles wird gerecht, grüne Energie usw.
So habe ich auch gedacht, oder gehofft. Bis ich in dieser Woche ein interessantes Gespräch mit einem Kollegen zu dem Thema führte.

Klar, die Idee ist gut. Doch was passiert, wenn die Stadt, das Land, Berlin das Netz betreiben will?
Es kostet viel Geld. Das Netz ist marode, der Strom muss zum großen Teil eingekauft werden, es gibt noch keine Verwaltungsstruktur.
Es muss jede Menge Geld in die Hand genommen werden, welches sich die sexy Stadt erst noch teuer leihen muss.

Wer soll denn zukünftig das neue Stadtunternehmen führen? Es muss eine komplette Verwaltung aufgebaut werden. Eine neue städtische Verwaltung in Berlin, wo Bürgerämter geschlossen werden um Personalkosten zu sparen, in einer Stadt wo Grünflächen nicht gepflegt werden können.
Es muss erst mal der Wasserkopf geschaffen werden um ein Netz zu betreiben, wo auch langfristig ein großer Teil der Energie eingekauft werden muss. Energie, die vielleicht auch aus dem nahen Polen oder Tschechien kommen kann, also alles andere als Grün ist.

Für uns, als Wahlvolk, als „stimmberechtigter“ Bürger, wird sich zukünftig nichts ändern.
Wir werden keine Einsparungen im Geldbeutel spüren. Ich glaube eher, dass es aufgrund der notwendigen Investitionen, zusätzlich zu den staatlichen Preistreibereien (EEG, Umweltabgaben, Steuern, etc.) deutlich teuer wird.

Schade, hier würde vielleicht ein Weg der Zusammenarbeit innerhalb vorhandener Strukturen Berlin gut tun.
Wohlgemerkt, das sind nur meine Gedanken, ich betreibe hier keine Lobbyarbeit für Stromkonzerne.

 

(inspired by Rajko)

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